Grambow – eine DorfFunk-App verbindet
19071 Grambow, Deutschland · 660 EinwohnerWie die DorfFunk-App Grambow entstanden ist
Auch wenn in Grambow nur 660 Einwohner:innen leben, hat das Dorf in Mecklenburg-Vorpommern einiges zu bieten: sechs Vereine, zwei Gaststätten, einen Dorfladen und diverse Interessensgruppen. Treffpunkt aller Bürger:innen ist das Dorfgemeinschaftshaus mit Veranstaltungssaal, Dorfladen und öffentlichem WLAN. Obwohl das Haus gut besucht ist, wissen manche Einwohner:innen nicht über die Aktivitäten der anderen Bescheid – weil sie nicht im selben Verein sind oder der Altersunterschied zu groß ist.
Deshalb wünschte man sich in der Gemeinde Grambow und im Förderverein „Unser Grambow“ e.V. eine Dorf-App, die die Informationen bündelt und die Bürger:innen auch in Zeiten von Corona verbindet. Realisiert werden sollte sie durch das Projekt Digitale Dörfer des Landwirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern. In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE soll es zeigen, wie sich durch die Digitalisierung neue Chancen für ländliche Regionen auftun. Das Projekt fördert Plattformen, Apps und Online-Marktplätze, die die Lücken in der lokalen Nahversorgung und in der Kommunikation der Bürger:innen schließen und den ländlichen Raum attraktiver machen.
2019 war es so weit und die Grambower DorfFunk-App ging an den Start. Der Gemeinde war es besonders wichtig, alle sechs Vereine und die Gastronomie einzubinden. Das Werben hat sich gelohnt: Inzwischen sind bereits 200 Nutzer:innen bei der DorfFunk-App registriert, das entspricht etwa einem Drittel der Ortsbevölkerung.
Die App verfügt über verschiedene Sparten wie Information, Veranstaltungen, Tauschbörse oder die Möglichkeit, über bestimmte Themen zu diskutieren. Sie ergänzt bestehende Informationskanäle wie das Gemeindeblatt, die Homepage und Social-Media-Kanäle von Grambow. Die Beiträge werden von der Gemeinde oder einem ausgebildeten Administrator freigegeben.
Die DorfNews der DorfFunk-App sind auch auf zwei digitalen Anschlagtafeln und einem Infoterminal im Dorfladen abrufbar. Die Mitarbeiter:innen und Besucher:innen des Dorfladens unterstützen Personen, die digital weniger affin sind, bei der Nutzung des Terminals. So können Dorfbewohner:innen ohne eigenes Smartphone alle Informationen erhalten und sich beteiligen.
Die DorfFunk-App wird außerdem von anderen Gemeinden in ganz Mecklenburg-Vorpommern genutzt, sodass auch diese Informationen den Grambower Bürger:innen zur Verfügung stehen und der überregionale Austausch gefördert wird. Grambower Bürger:innen, die nicht mehr im Ort leben, bleiben dank der App mit der Heimat verbunden.
Wer hinter dem Projekt steckt
Die DorfFunk-App wird von einer engagierten Dorfgemeinschaft getragen: der Gemeinde Grambow zusammen mit dem Förderverein „Unser Grambow“ e.V. sowie den Vorständen der örtlichen Vereine.
Welche digitalen Möglichkeiten die DorfFunk-App Grambow nutzt
Die App kann über das Handy oder Tablet genutzt werden, aber auch über den PC als Website. Die DorfNews der DorfFunk-App können außerdem über ein Infoterminal im Dorfladen abgerufen werden, das ebenfalls auf den Software- und Hardwarelösungen des Fraunhofer-Instituts basiert. Zudem gibt es zwei Anschlagtafeln, auf denen die Neuigkeiten im Ort angezeigt werden.
Wie die DorfFunk-App Grambow das Leben vor Ort bereichert
Durch die Einführung der App hat sich nach Aussage der Projektverantwortlichen die Kommunikation in der Gemeinde sowohl unter den Bürger:innen als auch zwischen den Vereinen merklich verbessert. Zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine konnten so niedrigschwellig Hilfeleistungen und Spenden schnell koordiniert und organisiert werden.
Wo die DorfFunk-App Grambow genutzt wird
Die 660-Einwohner-Gemeinde Grambow ist wenige Kilometer von der Landeshauptstadt Schwerin entfernt. Prägend für den Ort ist das Gut Grambow, das eine renommierte Jagdschule mit Schießzentrum, ein Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten bietet.
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